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Bericht : Ergebnisse

Slalom World Championships 2006 Brixlegg, Austria

Text von Chris Eggers, Fotos von Benoit Mothes.

20. Juli 2006

Alles einpacken … 3 Slalomboards, ein Vertboard, 'ne Ladung T-Shirts, Unterhosen … alles Routine, hat man ja schon paar mal gemacht. Yoyo kommt um 7 Uhr und dann los, Chris abholen, Oli abholen, vier Stunden Auto fahren und dann Schlafen bis morgen … das war mein Plan für die ersten Stunden der WM 2006. Aber wie so oft hatten wir einen Megastau zwischen Karlsruhe und Stuttgart. Diese Autobahn ist echt der schlimmste Straßenacker in Deutschland.

Wir kamen um 1:30 Uhr in Brixlegg an und hatten Probleme unsere Pensionsmutter aus dem Bett zu klingeln. Wir standen vor der Tür und haben uns den Finger wund geklingelt. Als wir dann noch das Telefon klingeln ließen, ist sie schließlich aufgewacht. Schlaftrunken im Schlafrock brachte sie uns auf's Zimmer.

21. Juli 2006

Am nächsten Morgen hieß es um 8 Uhr auf der Matte stehen nach dem Frühstück mit Terry und Jason Mitchell und einem Teil der russischen Delegation. Die Pensionsinhaber waren voll Stolz so ein internationales Gästeaufgebot zu haben und kümmerten sich rührend um uns.

Der Tight Slalom fand auf einer der Hauptstraßen Brixleggs statt, was sich für mich gleich mal als schlecht rausstellte da der Belag nicht die Qualität hatte die ich für eine Weltmeisterschaft notwendig fände. Es war rau und rutschig und viele Skater machten die Bekanntschaft mit dem Asphalt in nächster Nähe. Alle Stürze gingen jedoch glimpflich ab.

Ramon Königshausen, CH konnte sich gegen Luca Giammarco, Ita durch setzen und gewann am Ende mit einem Vorsprung von nur 0,08 Sekunden in der Pro-Klasse.

Bei den Amateuren gewann Henrik Wadsten aus Schweden, bei den Damen war Evelin-Ursula Eisenring aus der Schweiz am schnellsten.

Während des Rennens war es über 30 Grad heiss; bei brennender Sonne.

Brixlegg ist auch die Heimat eines der besten Skateparks in Europa: The Cradle Skatepark. Abends gaben wir uns dort noch eine Session bis der Himmel seine Pforten öffnete, und ein Sommergewitter über dem Tal niederging das sich gewaschen hatte. Bis zu den ersten Tropfen skateten wir den Park in einem Staubsturm. Bei der anschließenden Dusche war das ablaufende Wasser tiefbraun. Der Cradle Skatepark ist sehr zu empfehlen und einer der besten den ich je skaten konnte. Schnell und tief, so soll es sein.

Nach dem Gewitter traf man sich im Brauhaus in Rattenberg, wo es ein hervorragendes dunkles Weizen-Hausbräu gibt.

22. Juli 2006

Der Special Slalom fand auf einer anderen Straße im Dorf Brixlegg statt. Dort war frisch asphaltiert, und somit hatte niemand Grip-Probleme. Und es war noch heißer als am Tag zuvor. Der Spezialslalom-Kurs war schnell und technisch zugleich, die Zuschauer kamen und staunten, und es war ein spannendes Rennen. Luca Giammarco konnte sich bei den Pros für den Vortag an Ramon rächen und sich den Titel holen. Christof Baumann, D wurde zweiter. Henrik Wadsten, Swe gewann bei den Amateuren vor Dominik Kowalski, D. Bei den Damen kam Noemi Reichel, CH vor Kathrin Sehl, D an die Spitze.

Als die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand, wurde die Temperatur etwas angenehmer, und wir begaben uns wieder zum Skatepark, wo es mir gleich mal die Knieschoner bei einem Bail runterzog uns ich mir eine leckere Pizza auf beiden Kniescheiben einholte. Vielleicht trägt darum keiner mehr Kneepads? Keine Ahnung, aber die Rennerei die Transition runter hätte meine Gelenke schon längst zerstört.

Abends gab es einen Parkslalom, ich glaube das war der erste in Europa. Jason Mitchell gewann souverän. Wir trafen ihn später in der Pension wieder, in der Nacht, bzw. seinen Geruch. Schützersmell vom feinsten, lecker. Ich denke seine Frau hat ihn erst mal duschen geschickt … hätte ich zumindest getan an ihrer Stelle. Weltmeister hin oder her.

23. Juli 2006

Giant Slalom auf einer Strecke die unglaublich lang war. Durch Wälder und Wiesen. Leider zog sich das Prozedere so lange hin, dass wir uns entschließen mussten, vorzeitig den Heimweg anzutreten. Bei den Pros gewann Jason Mitchell, bei den Amateuren Henrik Wadsten und bei den Damen Lynn Kramer.

Auf jeden Fall war das mal eine Weltmeisterschaft, die sich sehen lassen konnte. Starsky war viele Jahre nicht mehr auf einem Slalomrennen und war von den Socken wie viele verschiedene Slalomboards, -achsen und -wheels unterwegs waren. Es tut sich was.

Die Siegerehrung habe ich leider nicht mitbekommen, aber ich habe mir sagen lassen, es war etwas ganz besonderes.

Bericht : Ergebnisse